19 NOV | Polis kocht! Gesellschaft, Migration & Erinnerungspolitik
Gesellschaft, Migration und Erinnerungspolitik
Erinnerungskultur in der interkulturellen Gesellschaft: Migration und kollektives Gedächtnis
Mit Dr. Fritz Felgentreu, MdB (SPD)
Bei „Polis kocht! – Außen- und Europapolitik geht durch den Magen“ könnt ihr in entspannter Atmosphäre mit Entscheidungsträger*innen und Aktivist*innen ins Gespräch kommen. Zuerst wird heiß gekocht – und danach bei Tisch hitzig diskutiert!
Am 8. Mai wird auch in Deutschland der Tag der Befreiung gefeiert – diese Aussage des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker löste 1985 noch heftige Diskussionen aus. 2016 erkannte die Bundesregierung den Völkermord an den Herero und Nama 1904-1908 nach langjährigem Zögern an. Eine Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit steht jedoch weiterhin aus. Andererseits sind vielfältige Bevölkerungsgruppen in Deutschland Träger eines kollektiven Gedächtnisses, das unsere Gesellschaft prägt, die sich aber nicht alle darin wiederfinden. Wem und was wir wie erinnern, ist Gegenstand einer neuen öffentlichen Interesse und Ausdruck einer Zivilgesellschaft, die beim Erinnern über sich selbst reflektiert. Erinnerungspolitik ist auch ein Instrument der Außenpolitik Deutschlands, und sollte friedensstiftend wirken. Allerdings ist es nicht (mehr) ein Monopol der Politiker*innen oder Historiker*innen sondern die Politik der Gesellschaft, die wir in Zukunft gestalten wollen. Kurz nach den Zelebrationen um 30 Jahre Mauerfall und nach dem „Antikolonialen Monat“ in Berlin wollen wir die öffentliche Debatte darüber hinaus weiterführen: Wer darf bei der Verarbeitung der deutschen Geschichte mitreden? Welche Narrative werden aufgenommen, wie vermitteln wir diese in einer vielfältigen Gesellschaft? Das sind die Fragen, den wir uns annähern wollen.
Am 19. November möchten wir mit MdB Fritz Felgentreu (Neukölln) nicht nur ein sehr abwechslungsreiches Abendessen kochen, sondern uns gemeinsam der Frage der Erinnerungskultur in Deutschland stellen. Die deutsche Geschichte erfordert eine intensive Aufarbeitung und Gedenken, das an zukünftige Generationen weitergegeben werden muss. Dabei ist die Bundesrepublik ein Einwanderungsland und vereint zahlreiche Gedächtniskulturen, die nicht alle aufgenommen werden.
Bei Minestrone, armenischen Teigtaschen und Schokoküssen möchten wir darüber diskutieren, wie eine transnationale, interkulturelle Erinnerungskultur aussehen könnte, wie die deutsche Erinnerungskultur vermittelt werden kann und wie Erinnerungskultur in anderen europäischen Ländern funktioniert.
Alle Speisen und Getränke werden natürlich auch vegetarisch/vegan angeboten.
Achtung: Für Speis & Trank erheben wir einen Zuschuss von 5 Euro pro Gast. Hierzu bitten wir euch ein Ticket über unsere Eventbrite-Seite zu erwerben. Danke!
Fragen? Meldet euch gerne bei Claire Saillour.
Polis kocht! wird gefördert von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung.
Online-Buchungen sind für diese Veranstaltung nicht verfügbar.