Kneipengespräch: Schicksalswahl in der Türkei? Erdoğan und Kılıçdaroğlu streiten um die Präsidentschaft
Die Türkei ist angesichts ihrer geopolitischen und geostrategischen Schlüsselrolle im letzten Jahrzehnt immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit gerückt. Als Vermittlerin im Ukraine-Krieg konnte sie an soft power gewinnen, wie der erfolgreich vermittelte Getreidedeal zeigt. Ihre geostrategische Lage nutzt sie geschickt zu ihrem eigenen Vorteil; sei es als Hüterin der Tore zum kriegserschütterten Syrien oder als Energie-Drehkreuz vor dem Hintergrund neuer energiepolitischer Realitäten. Als Mitglied der NATO blockiert die Türkei weiterhin die Erweiterung des transatlantischen Bündnisses und versucht ihre eigene Agenda durchzusetzen.
In Anbetracht dessen blickte die Welt am 14. Mai mit (An-)Spannung auf die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei. Zwar konnte Recep Tayyip Erdoğan nicht auf Anhieb eine Mehrheit auf sich versammeln, jedoch geht der amtierende Staatspräsident als Favorit in die Stichwahl am 28. Mai. Allerdings zeigt das Ergebnis auch, dass die regierende AKP so angeschlagen ist, wie noch nie: Angesichts einer seit Jahren anhaltenden Wirtschaftskrise mit Inflationsraten über 50 % und eines unzureichenden Katastrophenmanagements im Nachgang des Erdbebens vom 6. Februar im Osten des Landes, musste die Partei erstmals seit 20 Jahren um den sonst sicheren Wahlsieg auf Landesebene bangen.
Welche Konsequenzen hätte ein Sieg Erdogans für den voranschreitenden, autokratischen Umbau des türkischen Staatsapparates? Zeichnet sich ein Umdenken in der türkischen Gesellschaft ab? Und wie findet zukünftig Deutschland, die EU und die NATO den richtigen Umgang mit dem schwierigen Partner am Bosporus?
Die Bonner Hochschulgruppe für Außen- und Sicherheitspolitik (BHAS) und Polis180 möchten in einem Kneipengespräch mit zwei ausgewiesenen Türkei-ExpertInnen diesen Fragen auf den Grund gehen. Dr. Shushanik Minasyan, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn, analysiert die geopolitische Situation während Dr. Mahir Tokatlı, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politische Wissenschaft an der RWTH Aachen, auf die innenpolitische Lage blickt.
Anmeldungen bitte hier vornehmen – die Plätze sind begrenzt!
Online-Buchungen sind für diese Veranstaltung nicht verfügbar.