Feministische Außenpolitik in Deutschland: Die Rolle des Auswärtigen Amts und seiner Arbeit
Die institutionelle Rahmung öffnet nicht nur den Raum für die Implementierung einer feministischen Außenpolitik, sondern prägt auch entscheidend ihr Aussehen, ihre Umsetzung und die darin angesiedelten Entscheidungsprozesse. In den Leitlinien zur feministischen Außenpolitik des Auswärtigen Amtes werden nicht nur Deutschlands Leitlinien für das außenpolitischen Handeln festgelegt sondern auch für die internen Arbeitsweisen des Auswärtigen Amtes. Hierdurch soll ein feministischer Reflex entstehen, der „sich in Zukunft im gesamten Spektrum unseres [Deutschlands] außenpolitischen Handelns niederschlagen“ soll.
Wie gestalten sich die Debatten um die FFP in Deutschland seit der Veröffentlichung der Leitlinien? Welche Stimmen wurden gehört und werden auch weiterhin inkludiert? Wo ist die Zivilgesellschaft in der feministischen Außenpolitik zu finden? In der Gestaltung und Umsetzung der feministischen Außenpolitik in Deutschland spielen verschiedene Akteure eine Rolle, darunter nicht nur das Auswärtige Amt, sondern auch andere Regierungsstellen, NGOs und die Zivilgesellschaft. Gemeinsam soll diskutiert werden, wie das Verhältnis zwischen den Beteiligten ist und welche Stimmen im Prozess gehört oder nicht gehört wurden. Es ist wichtig zu reflektieren, ob die Einführung der feministischen Außenpolitik auch die Zusammenarbeit zwischen der Zivilgesellschaft und dem Auswärtigen Amt gestärkt hat. Als zivilgesellschaftlicher Akteur ist es für uns, Polis180, von besonderer Bedeutung, dies zu überprüfen. Wurde ein Raum geschaffen, der einen nachhaltigen Austausch von Ideen und die Integration von Expertise aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft ermöglicht oder wurde lediglich ein oberflächlicher Austausch geschaffen?
Im Rahmen unseres Projektes Feminist Foreign Policy(s): An On-Going Journey through Global Policies möchten wir einen näheren Blick auf die deutsche feministische Außenpolitik werfen, aber auch auf die Rolle und Arbeit des Auswärtigen Amtes. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Karoline Färber über die deutsche feministische Außenpolitik zu sprechen und Einsicht in ihre Feldforschung zur feministischen Außenpolitik im Auswärtigen Amtes zu bekommen.
Karoline Färber (sie/ihr) ist Doktorandin am King’s College London und langjähriges Mitglied des Polis180 Programms Gender und Internationale Politik. Ihre Forschungsschwerpunkte behandeln feministische Außenpolitik, Diplomatie und Geschlecht, Race und Klasse sowie Wissensproduktion in/über Außenpolitik. Derzeit arbeitet sie an einer institutionellen Ethnographie der feministischen Außenpolitik in Deutschland und hat im Rahmen dieses Projekts umfangreiche teilnehmende Beobachtungen im Auswärtigen Amt durchgeführt. Ihre Arbeit wurde in führenden akademischen Zeitschriften veröffentlicht, darunter International Studies Review. Darüber hinaus vertritt sie Polis180 im Netzwerk 1325, einem zivilgesellschaftlichen Netzwerk, das die Umsetzung der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit in Deutschland unterstützt. In dieser Funktion und als akademische Expertin hat sie der deutschen Regierung Gutachten zu WPS und feministischer Außenpolitik zur Verfügung gestellt.
Anmeldung: Bitte meldet euch über das Formular auf dieser Seite an. Kurz vor dem Treffen werden wir den Zoom-Link an die angegebene E-Mail-Adresse senden.
Dieses Event wird vom Programmbereich Gender and Internationale Politik organisiert.
Kontakt: Lena Wittenfeld – Co-Programmleitung Gender and Internationale Politik (lena.wittenfeld@polis180.org)
Organizers: Lara Franken, Linda Müller & Lena Wittenfeld
Buchungen sind für diese Veranstaltung geschlossen.