9 DEZ | Launch-Event unserer neuen Serie DIASPORA!
EINLADUNG zum Launch-Event der neuen Serie “DIASPORA!”
Am 9. DEZEMBER 2019 um 18:30 Uhr in der Landeszentrale für politische Bildung in Berlin, mit MdB Josip Juratovic, Krsto Lazarevic und Fëllanza Podrimja.
In unserer neuen Serie DIASPORA! stellen wir euch junge Menschen vor, die sich für ihre Herkunftsländer engagieren und sich politisch einmischen! Am 9. Dezember feiert die erste Folge in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung im Amerika Haus Premiere. Im Anschluss sprechen wir auf dem Panel über Heimat im politischen Diskurs, Einbürgerung für Anfänger und Nationalismus auf dem Balkan. Danach laden wir zur informellen Diskussion bei Burek, Ayran und Saft.
„Ende 2018 waren rund 10,9 Millionen Personen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst“, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) im April 2019 mit. Das Bundesamt weiß, wie viele Männer und Frauen mit ausländischem Pass in Deutschland leben, wie alt sie sind und wie lange sie bereits hier leben. Fotos oder Geschichten gibt es keine, der Blick in die Herkunftsländer fehlt.
Wer an dieser Stelle anmerkt, das sei schließlich nicht die Aufgabe des Statistischen Bundesamtes, hat sicher recht. Genauso wahr ist es aber, dass nüchterne Zahlen im Alltag oft komplexe Biografien von Menschen verdecken, die neben Deutschland noch andere Länder als ihre Heimat verstehen – oder Begriffe wie „Heimat“ und „Diaspora“ aus der eigenen Erfahrung heraus grundsätzlich ablehnen.
In unserer neuen Videoserie stellen wir euch ab sofort regelmäßig junge Menschen vor, die sich einmischen und ihren Stimmen über Statistiken und Klischees hinaus Gehör verschaffen. Wir suchen den Dialog auf individueller Basis und in enger Absprache mit den ProtagonistInnen, die sich und ihre Anliegen vorstellen. Daraus ergibt sich kein Gesamtbild dessen, was „Diaspora“ in Deutschland bedeutet – vielmehr wird die Vielfältigkeit und teils Widersprüchlichkeit individueller Biografien wie auch gesellschaftlicher Diskurse deutlich.
Die PanelistInnen:
Fëllanza Podrimja ist unsere erste Protagonistin und in Libyen geboren, weil Gaddafi Titos Kumpel war. Aufgewachsen ist sie in Heilbronn, zum Studieren musste sie nach Bayern. Wie alle AlbanerInnen studierte sie Internationale Beziehungen und Osteuropastudien, um dann dem Klischee entsprechend nach Berlin zu ziehen. Hier beobachtet sie die deutsche und internationale Westbalkan-Politik und mischt sich zuweilen ein. Sie ist Parteimitglied der Vetëvendosje, alle 2-3 Monate in Kosova und legt im Herbst gerne Paprika für den Winter ein. Nicht zuletzt ist sie SPD-Mitglied und gespannt auf den 9. Dezember. Auch hofft sie, dass der Kosovo bis dahin fast eine Regierung hat.
Josip Juratovic ist seit dem Jahr 2005 sozialdemokratischer Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Heilbronn. Als ehemaliger Fließbandarbeiter ist er im Bundestag eine Ausnahme. Als erster Bundestagsabgeordneter mit kroatischem Migrationshintergrund schrieb er selbst ein kleines Stück bundesdeutscher Geschichte. Als Bundestagsabgeordneter befasst er sich vor allem mit auswärtigen Themen. So ist er Obmann im Unterausschuss Zivile Krisenprävention und Mitglied im Auswärtigen- sowie im Verteidigungsausschuss. Außerdem ist er seit Mai 2018 Vorsitzender der Deutsch-Südosteuropäische Parlamentariergruppe, stellv. Vorsitzender der Parlamentariergruppe Nördliche Adria und Sprecher des Gesprächskreises Südosteuropa.
Krsto Lazarevic berichtete aus Sarajevo, Belgrad und Wien für verschiedene deutschsprachige Medien über den Balkan. Momentan befindet er sich im Berliner Exil. Von seinen Fans wird er abwechselnd als serbischer Faschist, Tschetnik, Kommunist oder Vaterlandsverräter beschimpft. Aufgrund einer Verletzung an seinem rechten Unterarm leidet er unter einer Nationalismus-Behinderung, da er nicht alle drei Finger zum serbischen Gruß ausstrecken kann. Gemeinsam mit vielen seiner Landsleute zog es ihn 1992 aus Bosnien-Herzegowina nach Deutschland. Zum Einbürgerungstermin erschien er in Trachtenjacke und Jägerhut.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Programmbereiche Perspektive Ost, Kulturpolitik und Europäische Identität.
Buchungen sind für diese Veranstaltung geschlossen.