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Polisblog
6. November 2024

Veranstaltungsbericht | Polis kocht! zum Thema Klimadiplomatie am 17.10.2024

Am 17.10.2024 haben wir im Programmbereich Klima & Energie von Polis 180 eine Diskussion zu Klimadiplomatie und -sicherheit mit zwei Experten geführt. Zu Gast waren Jakob Gomolka, Berater für Klimadiplomatie und -sicherheit beim Think-and-Do-Tank adelphi, und Ole Adolphsen, Forscher in der Gruppe Globale Fragen der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP).

Gemeinsam mit rund 16 Teilnehmenden und den beiden Experten diskutierten wir, welche Rolle Deutschland in einer erfolgreichen Klimadiplomatie spielt. Kann Klimadiplomatie die Folgen der Klimakrise mildern? Wie hängen globale Konflikte, Kriege und ökonomische Krisen mit dem Klimawandel zusammen, und welche diplomatischen Ansätze gibt es, um diese Herausforderungen anzugehen? Kann Klimadiplomatie zu globalem Frieden beitragen und mehr Gerechtigkeit schaffen, beispielsweise durch Finanzierungsmaßnahmen? Zudem beleuchteten wir aktuelle Probleme in den internationalen Klimaverhandlungen und stellten die Frage, ob die bisherigen Anstrengungen ausreichen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu stoppen.

Nach den Berichten der beiden Speaker über ihre aktuelle Arbeit und die Definitionen von Klimadiplomatie gingen wir in der Diskussion darauf ein, welche Bedeutung eine mögliche Wiederwahl von Donald Trump für die COP29 in Baku und die Zukunft der Klimapolitik  haben könnte. Beide Experten waren sich einig, dass die Wahl von Kamala Harris zur US-Präsidentin eine effektive Klimapolitik fördern könnte, aber im Fall einer Präsidentschaft Trumps würde China voraussichtlich eine größere Rolle in der Klimadiplomatie und -finanzierung übernehmen.

Auch die Rolle der Länder des Globalen Südens, die großes Potenzial für erneuerbare Energien und Energielieferungen nach Europa bieten, wurde thematisiert – allerdings auch die Gefahr neokolonialer Strukturen in dieser Region. Beide Speaker waren sich darin einig, dass die Kontrolle und der Besitz von Energiesystemen und Rohstoffabbau bei den jeweiligen regionalen Akteuren liegen sollten, um zur lokalen Wirtschaft und Wohlfahrt beizutragen. Darüber hinaus sprachen wir über die Rolle der EU und Deutschlands in der Klimapolitik. Mit dem EU Green Deal hat die EU ein ehrgeiziges Maßnahmenpaket für die grüne Transformation in Europa verabschiedet. Laut den Experten stellt die zunehmende Stärke rechter und Klimawandel-negierenderParteien in der EU keine Bedrohung für die Umsetzung dieser Initiativen dar, da die zentralen Maßnahmen bereits in der letzten Legislaturperiode beschlossen wurden Damit bleibt die EU ein bedeutender Akteur in der Klimadiplomatie und ist auch ohne die USA handlungsfähig.

Die Veranstaltung war ein positives Signal für die Zukunft des Programmbereichs Klima & Energie mit spannenden Diskussionen und engagierten Teilnehmenden. 

von Alisia Gahabka und Hannah Dietz

Organisiert von Gesche Andert, Alisia Gahabka und Hannah Dietz

Wir bedanken uns herzlich bei unserem Förderer, der Berliner Landeszentrale für politische Bildung!

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