Am 25. Oktober lud der sich im März 2024 wieder institutionalisierte Programmbereich The America(n)s zu einer gemütlichen Kochrunde im Polis-kocht-Format ein.
Im Vorfeld der diesjährigen US-Präsidentschaftswahl ging es uns darum, über die im Wahlkampf entwickelten und genutzten Narrative in der politischen Kommunikation zu sprechen. Welche Erzählungen nutzen die Kandidierenden über sich selbst, welche sind über den Verlauf des Wahlkampfs in der Öffentlichkeit hängen geblieben und was macht das eigentlich mit der US-amerikanischen Gesellschaft und der vorherrschen Diskurskultur?
Wir diskutierten diese und weitere Aspekte mit unserem Gast Emilie Schreier vom Aspen Institut Deutschland. Emilie arbeitet dort als Programmleiterin für transatlantische Beziehungen und beschäftigte sich in diesem Rahmen intensiv mit dem diesjährigen US-Präsidentschaftswahlkampf. Bei vegetarischen Burgern, Pommes und Apfelkuchen starteten wir unsere Gesprächsrunde mit einem moderierten Gespräch zwischen Emilie als unserer Expertin und Robin Haug als Moderator und Programmbereichsleiter von The America(n)s. Im Anschluss öffnete sich die Gesprächsrunde für alle Teilnehmenden. Emilies Insights und Expertise führten zu einer angeregten Diskussion und halfen uns, die aktuellen Entwicklungen in den USA besser einschätzen zu können.
Neben dem entspannten und, angenehmen Gesprächsformat, gingen alle Teilnehmenden auch mit vielfältigen inhaltlichen Erkenntnissen aus unserer Veranstaltung heraus. Besonders im Kopf geblieben dürfte die Einzigartigkeit dieses US-Wahlkampfs gewesen sein, in welchem es besonders viele Momentumwechsel gegeben hatte. Egal, ob es der erste Attentatsversuch auf Donald Trump, Joe Bidens Rückzug als demokratischer Kandidat oder Harris Nominierung war, man konnte das Gefühl gewinnen, dass eigentlich nie Raum zum Durchschnaufen existierte. Während sich Trump sehr stark auf eine negative Erzählung fokussierte, warum es den US-Amerikanerinnen und -Amerikanern unter ihm besser ging als unter der aktuellen Biden-Harris-Administration, versuchte Harris eine positive Erzählung über Freiheit mit einer Aufbruchsstimmung während ihrer Nominierung zu verbinden. Schon heute legendär in Sozialen Netzwerken dürfte in diesem Zusammenhang Harris Bezeichnung als “brat” und daraus für die Kampagne erwachsene “brat”-Summer in Erinnerung bleiben. Zum Abschluss der Gesprächsrunde blickten wir mit Emilie noch auf die möglicherweise zu erwartende US-amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik unter Trump oder unter Harris und was das eigentlich für uns in Europa und Deutschland bedeuten würde mit Blick auf die NATO, Ukrainekrise und die Situation im Nahen Osten.
An dieser Stelle lässt sich sagen, dass wir mit einer atmosphärisch gelungenen und inhaltlich tiefgehenden Veranstaltung im bewährten Polis-kocht-Format allen Teilnehmenden einen schönen und informativen Abend bieten konnten und sehen diese Veranstaltung als gelungenen Wiedereinstieg für die Programmarbeit im Bereich The America(n)s bei Polis180 e.V. Besonderer Dank geht weiterhin an unseren Gast Emilie Schreier für Ihre Zeit und Ihre Teilnahme an unserem Polis-kocht-Event. Ebenso bedanken wir uns auch bei allen Teilnehmenden und dem spannenden Austausch sowie bei allen Programmbereichsmitgliedern, die bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung geholfen hatten. Zu guter Letzt bedanken wir uns bei der Landeszentrale für politische Bildung Berlin für die diesjährige Förderung zu unserem Gesamtprojekt Polis kocht!
Bericht von Robin Haug (Programmbereichsleiter The America(n)s bei Polis180 e.V.)
Zurück