WORKSHOP „KOMPETENZFESTSTELLUNG BEI GEFLÜCHTETEN“

Gemeinsam mit ExpertInnen aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft analysierte Polis180 Chancen und Herausforderungen von Kompetenzfeststellungsverfahren für Geflüchtete.

Von Lea Warlich

Unter dem Titel „Kompetenzen erkennen, Potenziale Fördern. Flüchtlinge auf dem deutschen Arbeitsmarkt“ fanden sich am 13.10.2016 rund 25 ExpertInnen aus Verbänden, Politik und Vereinen in den Räumen der BMW Stiftung ein um im gemeinsamen Erfahrungsaustausch Weiterentwicklungsmögichkeiten von Kompetenzfeststellungsverfahren zu erarbeiten.

Den Veranstaltungsauftakt markierten drei kurze ReferentInnen-Inputs, die den Anwesenden verschiedene Perspektiven der aktuellen Arbeit mit Kompetenzfeststellunsgverfahren präsentierten. Den Anfang machte Rasmus Nygaard, der von seiner Arbeit in Dänemark berichtete. Als Senior Manager bei LG Insight einem privaten Beratungsunternehmen, welches dänische Kommunen bei der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter auf Basis von kompetenzbezogenen Evaluierungsverfahren unterstützt, brachte er in seinem Input den Teilnehmenden das internationale Best-Practice Modell näher. Als zweite Referentin des Abends war polis180 dankbar, Andrea Simon des LIFE-Umwelt, Bildung, Chancengleichheit e.V. begrüßen zu dürfen. Als Leiterin des Projektes „TASTE the Job – probieren statt nur informieren“ vermittelte Sie den anwesenden ExpertInnen eine Vorstellung davon, wie erfolgreich interaktive Formate zur Personalgewinnung von Geflüchteten sein können und bereicherte den Abend um eine praktische Perspektive aus ihrem Arbeitsalltag. Den abschließenden Vortrag, bevor es in die Workshops ging, hielt Joscha Schwarzwälder, Project Manager im Programm Nachhaltigkeit der Bertelsmann-Stiftung. Die Teilnehmenden erfuhren von Ihm über die aktuellen Anstrengungen der Stiftung im Bereich der Anerkennung und Entwicklung von Arbeitsmarktkompetenzen Geflüchteter.

Im zweiten Teil des Abends fanden sich die ExpertInnen in drei Workshops zusammen, welche jeweils von einem der geladenen ReferentInnen begleitet wurden und tauschten sich hier über aktuelle Problemlagen und mögliche Lösungsansätze in der flächendeckenden Etablierung von alternativen Anerkennungsverfahren für Geflüchtete aus. Anschließend wurden die Ergebnisse aus den Kleingruppen allen Teilnehmenden präsentiert. Während die Teilnehmenden vor allem die dezentrale Form der in Dänemark geleisteten Arbeit, als auch die Errichtung einer Datenbank, welche die Entwicklungsschritte der Geflüchteten festhält, als positive Beispiele bewerteten, wurde der dänische Ansatz des „fast employment“ kritisch auf die Gefahr hin diskutiert, Geflüchtete auf Dauer im Niedriglohnsektor beschäftigt zu halten.

Als Konsens der drei Arbeitsgruppen kristallisierte sich heraus, dass, damit Kompetenzfeststellunsgverfahren die Anforderungen der arbeitgebenden Unternehmen erfüllen können, die Ausarbeitung von Modellen zur Kompetenzevaluierung aus Perspektive der ArbeitgeberInnen erfolgen muss und somit Platz für Individualisierungen gewährleistet sein muss. Diese und weitere wertvolle Ergebnisse, die wir an dem Abend gesammelt haben legen nun den Grundstein für eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Thematik.

Mehr Informationen zur Projektgruppe Arbeitsmarktintegration

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