Im August 2022 veröffentlichte die deutsche Bundesregierung ihre ressortübergreifende Digitalstrategie mit dem Versprechen, Ungerechtigkeiten im digitalen Zeitalter anzugehen. Ein Jahr später fehlt es an konkreten Fortschritten, die festgehaltenen Maßnahmen bleiben unzureichend. Wie können wir die digitale Zukunft gerechter und nachhaltiger gestalten? Dieses Paper betrachtet die Strategie aus einer feministisch-intersektionalen Perspektive, identifiziert die inhaltlichen Schwächen und leitet weiterführende Maßnahmen ab, um tatsächlich eine digitale Zukunft für alle zu gestalten. Deutschland braucht eine Digitalstrategie, die historische Ungerechtigkeiten und die Verfügbarkeit planetarer, sozialer und digitaler Ressourcen angemessen berücksichtigt. Partizipation, ökologische und soziale Verantwortung sowie gesellschaftliche Vielfalt müssen dabei an zentraler Stelle stehen.
von Anna Lena Menne, Jennifer Menninger, Linnea Carolin von Stuckrad, Sonja Mausen, Marieke Eilers
08.03.2024
Anna Lena Menne hat einen Bachelor-Abschluss in Publizistik und Kommunikationswissenschaften von der Freien Universität Berlin und studiert im Master Globale Studien an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf digitaler Positionalität, wobei sie den sozialen Kontext der Digitalisierung erforscht und deren Komplexität aufdeckt. Sie verbrachte Semester an der University of Leeds, der University of Pretoria und der Chulalongkorn University. Als Mitglied von Polis180 im Programmschwerpunkt Digitalisierung und Cybersicherheit ist sie seit Mai 2021 dabei.
Jennifer Menninger absolvierte einen Masterabschluss in Gender Studies an der Universität Innsbruck. Sie arbeitet für eine Friedensorganisation und beschäftigt sich mit feministischer Außenpolitik und feministischen Perspektiven auf Abrüstung, Cybersicherheit und autonome Waffensysteme. Sie engagiert sich seit 2022 bei Polis180 im Programmschwerpunkt Digitalisierung und Cybersicherheit.
Linnea Carolin von Stuckrad hat ein Studium der Soziologie an der Universität Hamburg absolviert und mit dem Master abgeschlossen. Ihr Fachgebiet liegt in der Strategieberatung und Konzeptentwicklung zur Digitalisierung im öffentlichen Sektor. Als Mitglied bei netzforma* e.V. engagiert sie sich für eine intersektional-feministische Digitalpolitik. Dort bringt sie ihre Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit und neue Technologien zusammen, um innovative Lösungen für eine inklusive und sozial gerechte digitale Zukunft zu entwickeln.
Sonja Mausen forscht im Rahmen ihrer Promotion zu Ungleichheitsstrukturen und Narrativen von Gewalt in zeitgenössischen indigenen Romanen in Australien und Neuseeland. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen dabei in den Postcolonial Studies, Indigenous Women’s Studies, und Critical Whiteness Studies. Sie ist seit 2021 Mitglied bei netzforma* e.V. und Alumna der Deutsch-Amerikanischen Fulbright Stiftung.
Marieke Eilers arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin einer Abgeordneten im Deutschen Bundestag. Sie hat einen Bachelor im Fach Publizistik und Kommunikationswissenschaften sowie einen Master im Fach Soziokulturelle Studien absolviert. Als Mitgründerin von netzforma* e.V. setzt sie sich seit 2018 für eine feministisch-intersektionale Netzpolitik ein. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Umgang mit Diskriminierung im digitalen Raum, wie zum Beispiel dem “Algorithmic Bias”.